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Feuerwehrjubiläum



150 Jahre Feuerwehrjubiläum in unserem Revier in Kettershausen

Schon gefühlte Monate vor dem Event, finden sich in allen Ortsteilen und der Umgebung von Kettershausen aufgestellte Hinweistafeln mit mehrtägigem Programm Hinweisen zum 150-jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr zu Kettershausen.

"Gott zur Ehr. Dem nächsten zur Wehr" ist es nicht das, was jeden von uns in einer schlimmen Situation ereilen kann? Nicht nur Brandbekämpfung, nein, alle Ereignisse, wie Naturkatastrophen, Unfälle, Rettungsdienste sowie Umweltschutz, für alles gibt es bei der Feuerwehr Spezialisten und eine Schar von Freiwilligen, auch hier in dem beschaulichen Ort, in Kettershausen!

So macht irgendwann eine Anfrage die Runde, auch bei den Jagdgenossenschaften, ob man bereit ist, einen entsprechenden Themenwagen für den geplanten Fest-Umzug durchs Dorf beizusteuern.
Als Revierpächter von Kettershausen und dem Ortsteil Bebenhausen, lasse ich mich nicht lange bitten einen sogenannten "jagdlichen Mottowagen" mit in den Festumzug einzubringen.
Bei einem Treffen beider Jagdvorstände auf dem Jagdbetriebsplatz, stelle ich mein gedankliches Konzept vor und erfahre zugleich Zustimmung, auch wenn so mancher lieber einen "zünftigen, mit Personen besetzten Gaudi Wagen" im Auge hatte.
Eine möglichst authentische und Naturnahe Scene sollte sich auf dem Mottowagen wieder finden. Gerade ist die Rückkehr eines Großraubwildes in den heimischen Wäldern in aller Munde, also liegt nichts näher als einen präparierten Wolf, in eine naturnahe Scene mit einzubinden. Einen großen Keiler, als Gegner, habe ich mir dazu ausgedacht. Und dass alles sollte sich in den Moorigen Gebieten Kettershausen abspielen. Gleich noch eine Buche, die eine unserer fahrbaren Kanzeln tarnen soll auf den Wagen gepackt und der Jagdliche Mottowagen steht.
So sollte es sein, am Vortag zum Umzug kamen sie alle, die Jagdvorstände der beiden Reviere, nebst dem Bürgermeister und unsere Jäger auf den Jagdbetriebsplatz, um der Scene auch die richtige authentische Stimmung zu verleihen.
Ich kann es kaum fassen, die Jagdgenossenschaftsvorstände, vornehmlich alles selbstständige Landwirte, verstehen es meisterhaft bis ins kleinste Detail hinein alles an Deco Material richtig zu positionieren. Ja, sie kennen ihre Landschaft und ich schaue begeistert zu wie alles wächst und wächst. Den kahlen Baum mit frischen, belaubten Buchenästen geschmückt, den Keiler und den Wolf in Position gebracht und alles mit ausgestochenen Farnen und Wald Moos ausgelegt, bleibt noch die Bordwandplanken mit Schilf zu tarnen.

Nach einem kleinen Imbiss mit Wildburger, serviert von Karina, macht sich die 14-köpfige Helferschar zufrieden und gut gelaunt (zu mindestens war dies mein Eindruck) auf den verdienten Heimweg.

Des Tags darauf, war es dann soweit, Robert Schäle, der den eigenen Oldtimer Traktor (Fendt, sollte älter sein wie ich an Jahre zähle) nebst Anhänger zur Verfügung gestellt hat, sinniert schon beim Abholen des Gespanns auf dem Jagdbetriebsplatz, dass er schlecht geschlafen hat, da erging es ihm wie mir, denn nur wir beide werden mit unserem jagdlichen Mottowagen am Festumzug teilnehmen und was ist wenn die aufgesetzte Buche nicht unter die zum Teil herabhängenden Telefonleitungen Mitten in der Dorfstraße hindurchpasst, oder gar, wenn die aufgespannte Ansitzkanzel auf dem Wagen locker wird und herunterkracht?
Aber Robert lenkt souverän unser Gespann auf den vorgegebenen Aufstellplatz mit der Nummer 33 und wir reihen uns ein in eine endlose Schlange wartender Gespanne von herausgeputzten Oldtimern, hauptsächlich Feuerwehrautos, Blaskapellen mit Musikern, natürlich gekleidet in bayrischen Lederhosen und den Dorfschönheiten in Dirndln, mit zum Teil überbordender Weiblichkeit. Mir gefällts!!!
Und los geht’s, Robert bringt das Gespann zum Laufen und ich sitze hinten bequem im drehbaren Schreibtischstuhl, in der mich (Gott sei Dank) tarnenden Ansitzkanzel. Langsam und gemächlich ziehen wir vorbei an der Hauptstraße und siehe da, eine Abordnung der Feuerwehr Kommandeure, dem Bürgermeister, nebst bayrischem Gesundheitsminister flankieren die Straße in einer VIP-Lounge, wie es sich geziemt. Äh, gehört.
Ich höre noch, wie der Bürgermeister Marcus Koneberg auch unser, etwas aus der Reihe tanzendes Gespann der üblichen Spaß Mobile ankündigt und so mancher Klatscher von begeisterten Straßenrandzuschauern erreicht auch mein Ohr.
Kurzum, als wir ein vermutetes Ziel erreichten, den plötzlich gings nicht mehr vor oder Rückwärts in Nähe des Festzelts. Man spürte förmlich den unvermeidlichen Sog des mit Blasmusik dröhnenden und voll besetzten Festzeltes hier auf dem Vorplatz des Gemeindeamtes neben der Raiffeisen-Lagerhalle. Gott sei Dank verhalf mir Tanja, die Lebensgefährtin unseres Jagdaufsehers Daniel zu einer Radlerhalbe, die sogleich meine Stimmung besserte.
Als Robert und ich mit unserem Gespann das Weite suchen wollten, versperrte uns ein mitten auf der Zufahrtsstraße breitseitig abgestellter LKW die Ausfahrt. Robert sollte heim und in den Stall und ich wollte zu mindestens die Präparate in Sicherheit bringen. Der abgestellte Posten aus Kreisen der Feuerwehr wollte uns Pardun nicht vorbeilassen. Aber da hat er die Rechnung ohne Roberts Fahrkünsten gemacht, er steuerte beinahe Millimeter genau unser Gespann neben dem vermeintlichen LKW hinaus aus der "Halligalli-Party" und so landete alles wohlbehalten auf dem Jagdbetriebsplatz.
 
Ein Hoch und ein Prosit auf das Feuerwehrjubiläum in Kettershausen.

Juli im Jahre 2023 von Karl Holzinger, Revierpächter.

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